Die Heizzentrale
Die Heizzentrale bildet das Herzstück des Fernwärmenetzes. Hier wird zentral Wärme über verschiedene Erzeugungsanlagen bereitgestellt und eingespeichert.

Wie funktioniert Fernwärme?
Fernwärme bietet eine zukunftsweisende Alternative zu fossilen Brennstoffen: Warmes Wasser transportiert über ein Netz isolierter Rohrleitungen Wärme vom Erzeuger (Heizzentrale) zu den Verbrauchern (Haushalte). Über Wärmetauscher gelangt die Wärme ins Heizungsnetz der Verbraucher. Die Heizzentrale besteht beispielsweise aus einer Großwärmepumpe, die hoch effizient Umgebungswärme in Heizenergie umsetzt, sowie einer Power-to-Heat-Anlage, die elektrische Energie in Wärme umwandelt, um z.B. einem Warmwasserspeicher zur Pufferung überschüssiger Wärme zu beladen und einem Biomassekessel, der bei erhöhtem Bedarf zusätzliche Wärme bereitstellt. Für die Anschlussnehmer bedeutet dies einen hohen Komfort, mehr Platz im Heizungsraum und im Neubau eine vollständige Platzersparnis durch den Wegfall eines obsoleten Heizungskellers. Zudem genießen sie eine zukunftsorientierte Energieversorgung ohne Öl und Gas, die nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch langfristige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gewährleistet.

Wie wird die Wärme in Marktl erzeugt?
Die Wärme wird an einem zentralen Ort – in der sog. Heizzentrale – erzeugt. Grundsätzlich wird die Wärme im Fernwärmeprojekt Marktl am Inn vollständig durch erneuerbare Energien mittels Großwärmepumpe und Hackschnitzelkessel erzeugt.
Die Großwärmepumpe hat eine Leistung von 600 kW und wird mit Strom aus 100% aus erneuerbaren Energien betrieben. Der Strom wird über einen dynamischen Stromtarif aus dem öffentlichen Netz bezogen, wodurch die Anlage passiv zur Entlastung des Stromnetzes beiträgt und kostengünstige Wärme als Gundlast erzeugen kann.
Der Hackschnitzelkessel mit 330 kW kann die Spitzenlast der Wärmeerzeugung und Redundanzabsicherung übernehmen. Die Heizzentrale wird bereits jetzt mit ausreichend Platz zur Verdoppelung der Erzeugungsleistung aus Biomasse ausgeführt um langfristig das Versorgungsgebiet verdichten und ausweiten zu können.
Ein zentrales Element der Heizzentrale bildet der Wärmespeicher. Um die nicht jederzeit zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien möglichst effizient nutzen zu können, wird ein ausreichend großer Pufferspeicher an der Heizzentrale eingesetzt. Dadurch kann die Wärme immer zu der Zeit erzeugt werden, wenn Strom an der Börse durch erneuerbare Energien kostengünstig zur Verfügung steht.
Das Wärmenetz kann dadurch jederzeit mit der im Pufferspeicher zwischengespeicherten Wärmeenergie gespeist werden.

